Auch wenn ich Erfurt als Stadt und Wohnort liebe, liebe ich es mindestens genauso sehr, herauszukommen und die Natur zu genießen. Das Umland von Erfurt bietet zahlreiche tolle Ausflugsziele, von denen ich dir hier eines genauer vorstellen möchte. Es geht um die Schwellenburg, einen sogenannten Gipskeuperhügel im Nordwesten von Erfurt.
Eine Insel in der Ebene
Das Erfurt Umland (auch bekannt als Erfurter Becken) kann ganz allgemein als eher flach bezeichnet werden. In einer Landschaft wie dieser stechen die Schwellenburg und andere Gipskeuperhügel wie das Kippelhorn oder der Hühnerbiel umso markanter hervor.
Ich habe die Schwellenburg schon viele Male gesehen, wenn wir mit dem Auto auf der Bundesstraße 4 gefahren sind und war ziemlich schnell von diesem Gebiet fasziniert. Der sanfte Hügel erinnert mich an einen mediterranen Landstrich und hat etwas sehr Unberührtes und Ursprüngliches.
Umso mehr habe ich mich gefreut, als der Freund vorgeschlagen hat, der Schwellenburg einen Besuch abzustatten. Weil das Wetter so gut mitgespielt hat, haben wir den Ausflug mit einer kleinen „Aufwärm-Fahrradrunde“ (unserer ersten Tour in 2016) verbunden. Unsere Route haben wir für euch zum „Nachfahren“ auf der Homepage gpsies.com dokumentiert.
Die Steppe vom Erfurter Becken
Ziemlich genau auf halber Strecke unserer Route lädt die Schwellenburg zu einem längeren Stopp ein. Der „Aufstieg“ ist sehr angenehm und wird durch die grau-roten „Bad Lands“, durch Erosion abgetragene Böden, zu einem ersten Highlight.
Wichtiger Hinweis: Die gesamte Schwellenburg ist ein Naturschutzgebiet und Heimat vieler Pflanzen und Tiere (insbesondere Insekten). Bitte benimm dich auch dementsprechend!
Oben angekommen erwartet dich eine tolle Naturlandschaft mit Wiesen, Hügeln, Senken, Bäumen und Hagebuttensträuchern. Garniert wird das Ganze mit vielen kleinen Blümchen, die der „Burg“ – der Name erklärt sich, wenn man den Hügel aus der Vogelperspektive anschaut – tolle Farbakzente verleihen.
Insgesamt wirkt die Vegetation auf der Schwellenburg jedoch weniger üppig, sondern eher karg. Die Hänge des Hügels heizen sich in der Sonne stark auf, sodass extrem hohe Temperaturen entstehen können. Aus diesem Grund war die Schwellenburg früher ein beliebter Ort zum Obst- und Weinanbau. Ziegen und Schafe, die hier oben grasten, sorgten dafür, dass der Boden noch mehr austrocknete, bis er schließlich zum Steppenrasen wurde.
Das bedeutet jedoch keinesfalls, dass die Schwellenburg trist und öde ist. Ganz im Gegenteil: Hier gibt es eine Menge zu entdecken. Zum Beispiel die Gipsfelsen am „Ende“ des Hügels, die teilweise unterhöhlt sind und auf denen man einen tollen Blick genießen kann. (Außerdem verleihen sie dem Ausflug etwas Abenteuerliches.)
Das ideale Ausflugsziel
Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich eine tolle Zeit auf der Schwellenburg bei Erfurt hatte und definitiv im Sommer wiederkommen werde. Der Ort ist perfekt für einen Ausflug und kann sowohl mit dem Auto als auch dem Fahrrad sehr gut angefahren werden. Die Ruhe und Abgeschiedenheit laden zum Entspannen und Abschalten ein. Trotzdem hast du Erfurt immer im Blick und damit in „Reichweite“.
Mein Tipp: Vergiss nicht, eine Decke und ein Fernglas mitzunehmen.
Falls du jetzt Lust bekommen hast, der Schwellenburg einen Besuch abzustatten, wünsche ich dir schon einmal viel Spaß.
Weitere Infos zur Schwellenburg auf Wikipedia
Liebste Grüße,
Jessi
Fotos: Feels like Erfurt | Jessika Fichtel
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