Blühendes Erfurt und Thüringen: Exklusives Buchinterview mit Lea Teschauer und Daniel Seiler

Blühendes Erfurt und Thüringen: Exklusives Buchinterview mit Lea Teschauer und Daniel Seiler

Inhaltsübersicht

Der Frühling und die BUGA stehen vor der Tür und passend dazu haben unsere Redakteurin Lea und Bloggerkollege Daniel das Buch „Blühendes Erfurt und Thüringen“ geschrieben. Im Interview erzählen sie von ihren Lieblingsorten aus dem Buch, ihren größten Herausforderungen während des Schreibprozesses und was Erfurt für sie so besonders macht.

Wie lange seid ihr zwei schon Erfurter:innen?

Daniel: Ich bin 2009 zum Studium hergekommen und lebe seit 12 Jahren hier.
Lea: Ich habe dieses Jahr im Oktober 2021 zehnjähriges Jubiläum in Erfurt.

Wie seid ihr dazu gekommen, das Buch „Blühendes Erfurt und Thüringen“ zu schreiben? 

Lea: Ich habe im Juni 2019 eine Mail von Jessika Fichtel bekommen, in der ihr angeboten wurde, das Buch zu schreiben. Da sie aber zu der Zeit gerade aus Erfurt weggezogen ist, hat sie das an mich weitergegeben. Ich habe einen 40 h Job und wusste, dass das Projekt ziemlich viel für mich alleine sein würde. Mit mehreren Leuten erzielt man ja auch meistens bessere Ergebnisse. Da Daniel schon Erfahrungen in der Autorenschaft hat und ich ihn durch die Arbeit kannte, habe ich ihn gefragt.

Daniel: Ich war von Anfang an schon sehr interessiert, weil ich das Thema und die Herausforderung sehr spannend fand. Und ich dachte auch, dass es mit Lea in der Zusammenarbeit gut passen könnte. Dann habe ich eine Nacht drüber geschlafen und mich dafür entschieden. 

Was sind eure Lieblingsorte aus dem Buch „Blühendes Erfurt und Thüringen“?

Lea: Meine Lieblingsorte in Erfurt sind der Luisenpark mit dem Flutgraben. Dort ist es zu jeder Jahreszeit schön. Und sonst fühle ich mich in und um Weimar auch sehr wohl. Die Stadt hat einen anderen Vibe als Erfurt, ist aber trotzdem sehr besonders. Ich liebe auch den Botanischen Garten in Jena. Der ist auf jeden Fall auch einen Besuch wert. Ein Ort, von dem ich auch begeistert bin, ist die Kräutergärtnerei Valeriana. Man wird dort super beraten und es gibt, wenn es wieder möglich ist, auch tolle Feste im Sommer. Von dort stammen auch die Kräuter, die im Natureis von Goldhelm sind. Was ich selber noch nicht kannte, war das Apfelgut im Rhodaer Grund in der Nähe von der Fuchsfarm. Ein wirklich wunderschönes Plätzchen Erde mit ganz vielen alten Apfelbäumen auf dem Grundstück. Dort werden auch viele Kurse angeboten und man kann auch selber dort Feiern ausrichten.

Daniel: Bei Erfurt-Orten nenne ich eigentlich immer den gleichen und das ist der Wigbertihof. Den kennt irgendwie fast niemand mit dem ich darüber gesprochen habe. Der Hof liegt direkt am Angerbrunnen im Hof der Wigbertikirche, die auch ein bisschen zurückgesetzt ist. Es ist ein kleiner, überschaubarer Hof mit Sitzgelegenheiten und einem Springbrunnen. Abgeschirmt vom Lärm der Stadt, kann man dort wunderbar den Alltag vergessen. Ein weiterer Ort außerhalb von Erfurt, den ich sehr mag, ist das Freilichtmuseum Hohenfelden. Dort ist es wirklich idyllisch, es fühlt sich an, als wäre man auf eine kleine Zeitreise gegangen. Man kann dort nicht nur tolle Fotos machen, es gibt auch leckere Limonaden und Kuchen vor Ort.

Auf welchen BUGA- Ort freut ihr euch ganz besonders ? 

Daniel: Ich freue mich auf den Besuch im Danakil. Ich finde das klingt unglaublich toll und das, was man auf Bildern und in der Vorkommunikation sieht, sah spannend aus. Ich glaube das wird den Egapark wahnsinnig über Jahre bereichern. Ich selbst habe den Egapark im Rahmen der Buchrecherche noch mal anders für mich entdeckt und das war toll.

Lea: Alles, wo etwas Neues entsteht, ist unglaublich spannend. Ich freue mich auf den Petersberg und alles was an der Gera-Aue und im Nordpark passiert. Es gibt auch bei den Außenstandorten ein paar Sachen, die Daniel vorgestellt hat, wo ich mir sogar den Reiseführer schnappen kann um auf Entdeckungstour zu gehen. Positiv überrascht war ich auch sehr von Bad Langensalza. Nicht nur der Japanische Garten und der Rosengarten sind einen Besuch wert, sondern auch die Stadt. Wichtig und schön sind für mich vor allem Orte, die nach der BUGA bestehen bleiben. Das sieht man ja jetzt schon in der Stadt, dass viele Spielplätze renoviert oder neu gemacht werden. Ich finde es schön, dass die Leute davon profitieren können. 

Wie grün ist Erfurt im Vergleich zu anderen Städten die ihr kennt? 

Lea: Ich finde es hier sehr grün. Man hat hier ziemlich viele Parks man ist schnell draußen und kann z.B. mit dem Fahrrad zum Schloß Molsdorf fahren. Erfurt wird im übertragenen Sinne auch immer grüner, mit verschiedensten Angeboten. Mit Läden die nachhaltig wirtschaften und nachhaltige Sachen anbieten und ich glaube, Erfurt muss da in niemandes Schatten stehen.

Daniel: Ich finde es auch toll, dass immer mehr bepflanzte Sitzgelegenheiten in der Stadt dazu kommen. Ich mag auch die ganzen Vorgärten, die es hier gibt, die Kleingärten und die Nähe zum Umland. Ich finde, Erfurt ist eine sehr grüne Stadt. Leider werden aber auch extrem viele Bäume für verschiedne Projekte gefällt und das ist schade.

Hand aufs Herz: gab es auch mal schwierige Momente während des ganzen Prozesses? 


Daniel: Die gab es natürlich auch. Ich habe es zwar geliebt, ein ganzes Jahr lang bewusst neue Orte zu besuchen, aber gleichzeitig war es auch ein riesiges Projekt mit einer langen To-Do Liste. Und das hat mich öfters unter Druck gesetzt. Leider waren durch Corona auch viele Orte geschlossen und es war nicht möglich, diese zu besichtigen.

Lea: Besonders die Vorarbeit war viel. Manche Orte sind privat und dann auch vielleicht doch nicht so grün, wie man gedacht hat. Man ist sich natürlich auch unsicher, ob manche Dinge noch in den nächsten Jahren weiter bestehen, da mussten wir aufpassen.

Wie war für euch der erste Monat nach der Buchveröffentlichung von „Blühendes Erfurt und Thüringen“?  

Daniel: Es war nochmal wahnsinnig spannend. Der schönste Moment war für mich, das Buch zum ersten Mal in der Hand zu halten. Dann sieht man, wofür man die ganzen letzten Monate gearbeitet hat und es stellt sich eine gewisse Zufriedenheit ein. Und ich hab positives Feedback vom Freundes- und Bekanntenkreis bekommen. Wir haben auch von ein paar Freunden Fotos bekommen, die das Buch in der Stadt entdeckt haben. 

Lea: Es ist schön zu sehen, dass sich viele Leute mit dem Buch auf den Frühling und die BUGA freuen. Wir haben auch viel positives Feedback von den Leuten bekommen, die im Buch vorkommen. Das ist für uns eine schöne Bestätigung. Es war natürlich auch besonders, Fotos von Freunden und Bekannten zu bekommen, die das Buch in Schaufenstern in der Stadt entdeckt haben.

Was macht Erfurt für euch als Stadt lebenswert?

Lea: Es ist nicht zu groß und nicht zu klein und das ist für mich persönlich sehr wichtig. Man hat hier alles, womit man seinen Alltag bestreiten kann und noch mehr. Es gibt eine gute Infrastruktur, abgesehen für Fahrradfahrer, da kann man noch ein bisschen mehr machen. Erfurt ist eine sehr familienfreundliche und junge-Leute-freundliche Stadt.

Daniel: Dem kann ich mich auch nur anschließen. Ich durfte hier tolle Menschen kennenlernen, die das Umfeld für einen persönlich auch spannend und lebenswert machen. In Erfurt kann ich komplett auf ein Auto verzichten und bin in alle anderen Ecken Deutschlands, mit dem Zug unglaublich komfortabel unterwegs. Es gibt hier auch so viele Möglichkeiten, unterschiedliche Kultur zu erleben. Von großen Konzerten, der Oper bis hin zum alternativen Theater, ist hier alles dabei. Es gibt auch eine spannende Bloggerkultur die gut vernetzt ist. Es sind eben viele kleine und große Aspekete, die es hier unglaublich lebenswert machen. 

Was wünscht ihr euch für Erfurt für die Zukunft?

Lea: Ich hoffe sehr, dass die Stadt es schafft, nach Corona ihre Kultur wieder aufzubauen. Erfurt war auf einem richtig guten Weg viele, kleine Angebote zu schaffen, Künstler- und Künstlerinnen zu unterstützen. Und ich wünsche mir, dass das nach Corona so weitergehend wird.

Daniel: Ich wünsche mir, dass das, was in der Innenstadt- und in der Brühlervorstadt passiert ist, noch ein bisschen in den Rest der Stadt weitergetragen wird. Und ich wünsche mir auch von ganz Erfurt mehr Optimismus und mehr Zusammenhalt. Gerade im BUGA-Jahr gibt es zwar viel zu kritisieren, aber gleichzeitig passiert so viel, was die Stadt über viele Jahre wirklich nach vorne bringt.

Letzte Frage: Seid ihr hier um zu bleiben? 

Daniel: Ich fühle mich wahnsinnig wohl in Erfurt und auf jeden Fall auch zu Hause. Ich weiß aber auch nicht, was die Zukunft bringt. Ich liebe aber Erfurt und das Erfurt-Gefühl bindet mich auch sehr an die Stadt. 

Lea: Bei mir ist es ähnlich. Alle Komponenten, die mich hier halten, sind sehr positiv. Ich habe meine Arbeit hier, meine Beziehung und natürlich meine Wohnung, es gibt gerade nichts, was mich aus der Stadt wegtreiben würde. Die Stadt ist super lebenswert ich habe es jetzt ja länger erprobt. 

Vielen Dank für das tolle Gespräch ihr beiden. Ich freue mich sehr darauf in den kommenden Monaten viele Orte aus eurem Buch „Blühendes Erfurt und Thüringen“ zu entdecken.

Kleiner Tipp: Lea und Daniel haben auch den Instagram Account @bluehendes.erfurt . Dort könnt ihr in den nächsten Monaten tolle Eindrücke vom blühenden Erfurt und Thüringen bekommen.

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