„Der Petersberg – eine spannende Zeitreise“: Interaktive Ausstellung im Kommandantenhaus

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Inhaltsübersicht

Wer mit dem Verschwinden von BUGA und sommerlichen Temperaturen gähnende Leere auf dem Petersberg vermutet, irrt gewaltig. Denn erst vor Kurzem hat hier oben die Ausstellung „Der Petersberg – eine spannende Zeitreise“ eröffnet, die große und kleine Besucher:innen dazu einlädt, die Geschichte der barocken Festungsanlage auf ganz besondere Art und Weise nachzuvollziehen: maximal interaktiv.

 

Ausstellung Kommandantenhaus

Wandeln auf den Pfaden der Vergangenheit

Ganz ehrlich: Der Petersberg hat allein durch seine Lage und massiven Festungsmauern schon etwas ziemlich Ehrwürdiges, fast Majestätisches an sich. Dass es sich bei der Anlage also um einen geschichtsträchtigen Ort handelt, war mir bewusst, noch bevor ich die historische Ausstellung im ehemaligen Kommandantenhaus betrete. Oft habe ich mir vorgestellt, welche einflussreichen Persönlichkeiten vor mir über die glatt polierten Pflastersteine der Festungsanlage geschlurft sind, welchen Tratsch und welche Geschichten sich die Menschen hier oben erzählt haben und welches von den vielen Gebäuden wohl als erstes da gewesen sein mag. Dennoch bin ich nach gut anderthalb Stunden und einen Ausstellungsbesuch später komplett erstaunt darüber, was sich in den Jahrhunderten seiner Nutzung hier oben tatsächlich alles zugetragen hat. Denn der Petersberg hat eine sehr bewegende Geschichte hinter sich:

Einst als Ort der Stille wurde die Klosteranlage im Laufe der Jahre für militärische Zwecke umfunktioniert und als Festung ausgebaut. Erst ab 1965 ist das Gelände auch für Menschen wie uns geöffnet und wird kulturell immer weiter erschlossen. Mit der Ausstellung „Der Petersberg – eine spannende Zeitreise“ im ehemaligen Kommandantenhaus wird Einheimischen und Tourist:innen an Ort und Stelle nun ein ganz besonderes Highlight geboten, das es ihnen möglich macht, den Petersberg und seine Vergangenheit spielerisch und multimedial zu erkunden.

Aber erstmal alles auf Anfang

Mein Besuch auf dem Petersberg startet im Besucherzentrum – einem modernem Neubau mit vielen Glasfronten, der sich spätestens mit Ende der BUGA zur neuen Adresse für alle mit Fragen rund um den Petersberg gemausert hat. Macht richtig was her!

Der Eingangsbereich des Besucherzentrums lädt mit vielen Prospekten und Katalogen gleich dazu ein, sich mit Informationen rund um den Petersberg einzudecken. Täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr (gilt übrigens auch für die Ausstellung) könnt ihr hier euch hier mit Kartenmaterial und Erfurt-Mitbringseln ausstatten, aber auch Tickets für Führungen durch die geheimnisvollen Horchgänge der Festung, öffentliche Rundgänge und Stadtrundfahrten erwerben. Außerdem bekommt ihr hier eure Eintrittskarten für die Ausstellung im Kommandantenhaus. Der normale Eintrittspreis beträgt 7 Euro. Schüler:innen und Student:innen zahlen 4 Euro. Außerdem gibt es spezielle Familien-, Schulklassen- und Kombitickets, mit denen ihr sparen könnt. Für Kindergruppen sind in naher Zukunft auch museumspädagogische Angebote geplant.

Besucherzentrum Petersberg
Im Besucherzentrum auf dem Petersberg startet die Ausstellung.

Ist das Ticket gekauft, müsst ihr nicht mal das Gebäude, sondern einfach nur die Etage wechseln, um mit der Zeitreise zu starten. Besucherzentrum und Kommandantenhaus sind nämlich miteinander verbunden und ergeben einen Gebäudekomplex, der urige Gemäuer und avantgardistische Baukunst vereint. Los geht’s im Untergeschoss!

Den Petersberg digital entdecken: Die Ausstellung im Kommandantenhaus wird von einer App begleitet. Wer möchte, kann den Rundgang durch zusätzliche Video- und Audiobeiträge also noch informativer gestalten. Nähere Infos gibt’s im Besucherzentrum.

Kommandantenhaus Petersberg Erfurt
Auch das historische Setting verleiht der Ausstellung ordentlich Charme.

Geschichte hautnah erleben

Mit Treppe oder Fahrstuhl unten angekommen, lassen die multimedialen und interaktiven Parts der Ausstellung nicht lange auf sich warten. Ich werde begrüßt von fünf lebensgroßen Menschenprojektionen, die mir einen ersten Eindruck davon vermitteln, wie das Leben auf dem Petersberg zu unterschiedlichen Zeiten ausgesehen haben mag. Mönch, Magd, Pioniersmädchen, Offizier und Touristin plaudern aus dem Nähkästchen und geben einen ganz persönlichen Einblick in ihre Zeit auf dem Petersberg.

Petersberg Erfurt

Auch im nächsten Raum, der Offizierswache, bin ich binnen Sekunden mitten im Geschehen und aufgefordert, selbst mit anzupacken: Während der Wächter der Festungsanlage ein Schläfchen hält, schlüpfe ich kurzerhand in seine Rolle, beschütze den Petersberg (erfolgreich) vor feindlichen Truppen und werde zu einer Runde Karten herausgefordert. Obwohl die Ausstellung im ehemaligen Kommandantenhaus mit seinen vielen Knöpfen, Mitmach-Stationen und multimedialen Schaukästen ganz besonders auf Kinder abzielt, habe ich als Erwachsener schon jetzt mindestens genauso viel Spaß und allerhand Neues entdeckt. Nach einem kurzen geschichtlichen Abriss geht es dann auch schon zurück ins Erdgeschoss, – den zweiten Teil der Ausstellung.

Von verborgenen Schätzen und bierbrauenden Mönchen

Sagenumwobene Geschichten, Mythen und Legenden rund um dem Petersberg leiten in den zweiten Teil der Ausstellung ein. Genauso habe ich mir das vorgestellt! Von da an folgt die Ausstellung den Ereignissen und Geschehnissen auf dem Petersberg in chronologischer Reihenfolge – wie ein Zeitstrahl. So werden zunächst Klosterleben und -alltag in bebilderten Schaukästen dargestellt. Ich lerne, dass es sich schon bei den Mönchen um recht trinkfreudige Bewohner des Petersberges gehandelt hat und diese hier oben ihr eigenes Bier und ihren eigenen Wein herstellten. Noch mehr ins Staunen versetzt mich allerdings der nächste Raum, der der Peterskirche nachempfunden ist. Abgedunkelt und mit bunten Fensterglas-Projektionen hat man hier tatsächlich das Gefühl, eine Kirche zu betreten. Ich fange automatisch an zu flüstern. Was für eine schöne Atmosphäre!

Selbst anpacken und Bauherr:in werden

Durch den sogenannten Spaziergang gelange ich in das heimliche Herzstück der Ausstellung: das Festungsbauspiel. Ich kann euch sagen; hier kommt man mächtig ins Schwitzen. Denn große und kleine Besucher:innen des Kommandantenhauses sind dazu aufgefordert, den Bau der Zitadelle nachzuempfinden und selbst Bauherr:in zu spielen – meterhohe Festungsmauern entstehen schließlich nicht von selbst. Daher heißt es für mich: Steine klopfen, Baumstämme sägen und Kran rangieren, bis auch das letzte Element der Festungsanlage an Ort und Stelle sitzt. Fortschritt und Status meines Bauvorhabens kann ich parallel auf einem digitalen Bildschirm mitverfolgen. Nach Abschluss der Mission ist es Zeit für ein wenig Entspannung und ich bringe etwas über den echten Bauherrn der Zitadelle – Johann Phillipp von Schönborn, den Kurfürsten und Erzbischof von Mainz – in Erfahrung.

Festungsbauspiel Petersberg
Foto: Stadtverwaltung Erfurt

Übrigens: Was ich bis zu diesem Zeitpunkt verschwiegen habe, aber auf keinen Fall unterschlagen möchte; neben den unfassbar vielseitigen Ausstellungsräumen lohnt sich der Besuch im Kommandantenhaus schon allein der Aussicht wegen. Hier mal ein kleiner Vorgeschmack:  

Im Schnelldurchlauf durch die Zeit

Bevor ich im Hier und Jetzt eintauche, dreht sich in den nächsten Ausstellungsräumen noch einmal alles um die preußische Besatzung des Petersberges. Zwar gibt es in diesem Teil der Ausstellung ein bisschen mehr zu lesen, doch das macht den Besuch nicht weniger interessant. In einem kleinen Kinosaal kann außerdem ein Film angeschaut und mehr über die Zeit zwischen 1802 und 1866 in Erfahrung gebracht werden. Wer eine kurze Verschnaufpause braucht und die müden Füße für einen klitzekleinen Moment hochlegen mag, ist hier aber ebenfalls gut aufgehoben. Wir alle kennen das Problem!

Ganz besonders bunt wird es dann noch einmal im letzten Ausstellungsraum: Fotografien der letzten 100 Jahre zeigen den Petersberg und seine Menschen zu verschiedensten Anlässen. Ganz gleich ob Pferderennen, Tanzveranstaltung oder Verkehrsgarten: Zu was für einem vielfältigen und vielseitigen Ort sich der Petersberg über die Jahrhunderte entwickelt hat, wird spätestens jetzt klar und bringt die Ausstellung „Der Petersberg – eine spannende Zeitreise“ zu einem perfekten Abschluss.

Der Petersberg - eine spannende Zeitreise
Schon gewusst? Die Festungsanlage auf dem Petersberg ist sternförming angelegt und galt lange Zeit als uneinnehmbar.

Auf zwei Etagen habe ich viel über die bewegende Geschichte des Petersberges gelernt. Wiederkommen werde ich auf jeden Fall, so viel Spaß gemacht hat meine kleine Zeitreise im Kommandantenhaus. Auch sind die Bauarbeiten im Außenbereich des Gebäudes noch nicht gänzlich abgeschlossen und ich bin neugierig auf die Fertigstellung von Kommandantengarten und Amphitheater.

Dass es neben der Ausstellung im Kommandantenhaus noch viel mehr Gründe gibt, den Petersberg und zu erklimmen, hat euch Redakteurin Jessi in einem Artikel zusammengefasst. Apropos erklimmen: Seit Neustem ist der Petersberg in Rekordzeit zu erreichen. Mit dem gläsernen Panoramaaufzug braucht ihr nur 12 Sekunden nach oben. Auch die Räumlichkeiten im Kommandantenhaus sind barrierefrei. Einem Besuch steht also wirklich nichts im Wege. Nicht einmal das regnerische Herbstwetter!

Der Petersberg - eine spannende Zeitreise

Werbung: Dieser Artikel ist im Rahmen einer Kooperation mit der Erfurt Tourismus und Marketing GmbH entstanden. Auch der Besuch der Ausstellung fand gemeinsam mit Mitarbeiter:innen des Stadtmarketings statt. In meinem Beitrag möchte ich die Beschreibung unserer Erlebnisse dennoch objektiv halten und euch so nahbar wie möglich an unseren Unternehmungen teilhaben lassen.

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