Auf einen Kaffee bei … Klara Grün an der Predigerkirche

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Neues Jahr, neue Empfehlung für all die Kaffee-Liebhaber unter euch!

Heute ist bei meinem Café-Streifzug mal etwas dabei, das nicht – wie die vorherigen – innerhalb des letzten Jahres eröffnet hat. Deswegen ist es auch kein wirklicher Geheimtipp mehr, aber ein Besuch immer wieder zu empfehlen: Die Rede ist von Klara Grün an der Predigerkirche.

Vom Fischmarkt kommend an der Tigerente vorbei, findet man das Café in der Predigerstraße rechter Hand. Seit 2012 ist es im Schatten der Kirche gelegen und ich selbst war das erste Mal in meiner Bachelor-Zeit zu Besuch. Seitdem bin ich regelmäßig dort und habe auch schon die eine oder andere Bonuskarte vollbekommen.

Von WG-Mitbewohnern zu Café-Besitzern

Klara Grün wird betrieben von Martin und Stephan, zwei Erfurter Freunden, die schon davor zusammengearbeitet und vor fünf Jahren das Café eröffnet haben. Die beiden waren sogar schon WG-Mitbewohner, selbst da wurde Wert auf guten Kaffee gelegt und die Bohnen immer mit der Hand selbst gemahlen. Verstehen würden sich die beiden aber immer noch sehr gut, obwohl sie zusammen arbeiten und sich so oft sehen, wird mir bei meinem Besuch schmunzelnd versichert.

Auf meine Frage, wie sie zum Namen kamen, dreht sich Stephan zum Fenster und studiert den Schriftzug „Klara Grün“, um sich zu erinnern: „Das war ehrlich gesagt das schwierigste. Wir heißen Möller und Sawatzki mit Nachnamen – das sind jetzt keine Namen, die für ein Café passen könnten.“ Klara Grün sei dann eine spontane Idee von Martin gewesen, die er von einem Urlaub mitgebracht hatte. Scheint die Klara oder das Klärchen, ist das eine regionale Redewendung, wenn die Sonne unbewölkt ihr Bestes gibt und gutes Wetter herrscht. Drumherum war alles schön grün – der Name für das Café war geboren.

Herzblut und Handarbeit

Bei meinem letzten Besuch, bei dem ich die Fotos gemacht habe, höre ich mit halbem Ohr zu, wie ein Gast aus Dresden beim Bezahlen die leckeren Schokokekse lobt, die beim Kaffee dabei liegen. Stephan erklärt ihm die mühevolle Handarbeit, mit der sie selbstgemacht werden: „Früher haben wir sogar das Mehl dafür selbst gemahlen, bei 1500 Stück, die wir aber immer auf einmal herstellen, schaffen wir das nicht mehr.“ Ich selbst bin ja ein großer Fan davon, wenn bei einem guten Kaffee oder Tee noch ein kleiner Keks mit serviert wird!

Mit soviel Herzblut, wie die Kaffeekekse hergestellt werden, wird sich auch um das restliche Café gekümmert. Mit Stephan komme ich nicht nur ins Gespräch über Klara Grün, sondern auch wie das so ist, ein Café zu betreiben – nämlich gar nicht so einfach und romantisch wie man (ich allen voran) sich das vielleicht denkt. „Dieses Jahr ist das erste Jahr, in dem ein bisschen was übrig bleibt! Manche Gäste fragen sich, warum wir erst gegen 12 Uhr öffnen, aber es gibt ja noch einiges zu tun, Arbeit, die drum herum erledigt werden muss.“

Klar, es ist ja nicht nur die „Arbeit“ am Gast selbst, es muss eingekauft, saubergemacht, gebacken, vorbereitet, bestellt werden. Neben vielem anderen aber natürlich auch noch jede Menge Papierkram: „Demnächst bereite ich die Steuer vor, das nimmt auch einige Stunden Zeit in Anspruch“, erklärt Stephan.

Dazu kommen die fairen und nachhaltigen Standards, die sich die beiden Besitzer selbst gestellt haben. Bei Klara Grün wird nämlich das Grün durchaus groß geschrieben. Die Lebensmittel sind alle bio oder sogar Demeter-Qualität, die meisten Produkte sind fair gehandelt, es gibt nur Vegetarisches, einige Kuchen sind auch vegan. Das sei ihnen sehr wichtig, auch darauf zu achten, welche Spuren man beim Arbeiten und im Leben generell hinterlässt und etwas zurückzugeben.

Klara, Kaffee und Kultur

Stephan und ich unterhalten uns darüber, dass in den letzten Jahren (kaffee-) kulturell viel passiert ist. Klara Grün selbst unterstützt gerne kulturelle Aktivitäten, teilt und macht auf einiges aufmerksam, was in Erfurt passiert. Es sei toll, dass soviel los ist und trotzdem keine Konkurrenz untereinander besteht: „Wenn Gäste da sind, die beispielsweise gerne Kaffeebohnen kaufen wollen, dann schicken wir die einfach zu Hilgenfeld oder zu Epitome am Fischmarkt. Das ist gar kein Problem!“ freut sich Stephan. Bei Klara Grün selbst kann man über Kaffee und Kuchen hinaus noch Kreatives von Erfurtern, aber auch Kunst, Schmuck und andere Kleinigkeiten aus Gambia kaufen. Diese Produkte werden regelmäßig vom Verein dindingo-Gambia e.V aus dem afrikanischen Land mitgebracht und können im Café bewundert und gekauft werden. Ein Blick in die Regale lohnt sich!

Zum Schluss gibt’s noch eine Empfehlung, die nicht von mir stammt, sondern von einem bekannten Erfurter: Im September auf Cluesos Heimatkonzert auf dem Domplatz hat er auf der Bühne ein bisschen erzählt, wie wohl er sich in Erfurt fühlt und verraten, wo er gerne seinen Espresso trinkt: bei Klara Grün. Also, wenn du jetzt nicht überzeugt bist, weiß ich auch nicht weiter! Schau mal vorbei, ich bin mir sicher, du wirst merken, mit wie viel Freude und Herzblut das Klara Grün betrieben wird!

Für alle, die sich über die Fotos hinaus noch einen kleinen Eindruck des Cafés machen wollen, empfehle ich das Video über Klara Grün, das auf der Homepage und auf Instagram zu finden ist.

Meine persönliche Empfehlung für dich:

Probier den meiner Meinung nach besten Chai Latte der Stadt (richtig mit Milch und Teebeutel; kein angerührtes Pulver) und eine von den leckeren Nussecken!

Öffnungszeiten:

Montag bis Samstag: 12:06 Uhr – 19:02 Uhr

Sonntag: geschlossen

Social Media:

Klara Grün im  Web

Klara Grün auf Facebook

Klara Grün auf Instagram


Liebste Grüße,

Lea

Fotos: Lea Teschauer | Feels like Erfurt

 

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