Mitten im Herzen Erfurts am Wenigemarkt liegt das nächste Café der Stadt, das ich dir heute gerne vorstellen möchte:Das Kurhaus Simone. Von der Krämerbrücke nur einmal über den Platz gegangen, findest du es in einem frisch renovierten Haus an der Ecke. Die Simone ist noch eine ganz junge Dame, eröffnet wurde dieses Jahr im Mai. Während man im Winter drinnen sitzen kann – ein paar Stühle und Tische gibt es noch draußen direkt vor der Tür -, gibt es im Sommer auch die Möglichkeit über die Straße rüber auf dem Wenigemarkt seinen Kaffee zu trinken.
Hoch hinaus
Trotzdem braucht man auch in der kalten Jahreszeit keine Angst haben, keinen Platz zu finden. Der Gastraum, der sich auf den ersten Blick auf drei Tische im Untergeschoss begrenzt, versteckt sich in vier eingezogene Ebenen, über die man Treppe für Treppe nach oben gelangt. Dabei hat man die Wahl, auf welcher Etage man sitzen möchte und kann damit das Café, aber auch den Wenigemarkt aus ganz verschiedenen Blickwinkeln entdecken. Die Einrichtung ist individuell und überwiegend aus Retromöbeln zusammengewürfelt, die für Gemütlichkeit sorgen und der Simone einen ganz eigenen Touch verleihen.
Von Erfurtern für Erfurter
Verantwortlich für das etwas andere Design ist Architekt und einer der beiden Partner Thomas Schmidt. „Wir wollten einen Ort schaffen, an dem sich Erfurter treffen können“, erklärt mir Sebastian Hilgenfeld das Konzept des Cafés. Er ist der zweite Partner von Kurhaus Simone und ihn treffe ich morgens hinter der Theke an, als ich zum Bilder machen vorbeischaue. Touristen seien selbstverständlich auch herzlich willkommen, aber zusätzlich zum ganzen kulinarischen Angebot und Besuchergewusel rund um den Wenigemarkt sollen sich auch Einheimische wohlfühlen. Tatsächlich habe ich selbst schon von Freunden gehört, dass sie selbst den Platz eher meiden, wenn sie irgendwo einkehren wollen, weil es zu voll und „vertouristet“ sei. Schön ist es, dass mit dem Kurhaus ein Ort entstanden ist, wo sich beide Gruppen treffen können.
Und wer ist denn diese Simone?
Eigentlich wollte ich mich auch auf die Spuren der Namensgeberin machen, aber anders als ich dachte, gibt es keine Simone. „Der Name ist frei erfunden und sagen wir mal, eine kreative Idee der Gründer!“ erklärt mir Sebastian Hilgenfeld mit einem Augenzwinkern. Auch das Kurhaus hätte keine weitere Bedeutung. Da kann dann jeder Besucher selbst überlegen, was er sich hinter dem Namen vorstellt. Ich persönlich finde doch Kurhaus sehr passend, da die Stimmung im Café immer sehr gemütlich, entspannt und freundschaftlich ist. Also ist ein Besuch – wenn man denn so will – auch wie ein Minikuraufenthalt, bei dem man für die Zeit eines Kaffees dem Alltag entschwinden kann.
Tipp: Du willst wissen, wer die Namensgeberin von „Oma Lilo“ ist? Dann bitte einmal hier entlang.
Mehr als ein Café
Zusätzlich zum klassischen Kaffee- und Kuchen-Angebot gibt es ein ausgewähltes Frühstück sowie Paninis. Abends verwandelt sich die Simone in eine Bar oder an unregelmäßigen Terminen auch in eine Sitzdisko mit verschiedenen Musikkünstlern (bei der natürlich auch getanzt werden darf). Die Kunst kommt ebenso auf anderem Wege nicht zu kurz: Momentan kannst du dir noch ein paar Wochen eine Fotoausstellung eines Weimarer Bauhaus-Studenten anschauen. Die Ausstellung ist seine Bachelorarbeit und verteidigt hat er im Kurhaus Simone. Auch in Zukunft sollen solche Projekte im Café umgesetzt werden.
Meine persönliche Empfehlung für dich:
Wenn man die Wahl hat, einen der Tische in den oberen Ebenen belegen, den Panoramablick sichern und mit einem Kaffee oder einer heißen Schokolade das Treiben auf dem Wenigemarkt beobachten.
Öffnungszeiten:
Montag-Freitag: 8:00-23:00 Uhr
Samstag-Sonntag: 10:00-23:00 Uhr
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Liebste Grüße,
Lea
Fotos: Lea Teschauer | Feels like Erfurt