Rona Stoica ist 17 Jahre alt, stadtbekannte Musikerin und hat es mit ihrem Song „Alone“ ins Finale der Sendung „Dein Song“ im Kinderkanal geschafft. Wir haben sie zum Interview getroffen und mit ihr über ihre größten Vorbilder, die Geschichte hinter ihrem Song und ihr Erfurt-Gefühl geredet.
Wir bist du zur Musik gekommen?
Bei uns im Haus lief schon immer viel Musik. Von orientalischen Klängen bis hin zum Jazz. Und dann habe ich mit zehn irgendwann Amy Winehouse entdeckt und war total fasziniert. Das hat sich dann ganz klar von den Kinderliedern unterschieden, die ich damals in der Schule gehört habe und ich habe dann für mich Musik gefunden die mir gefällt. Dann habe ich mich da voll wiedergefunden und habe Nächte und Tage damit verbracht auf YouTube dann meine Idole zu suchen und Musik zu hören.
Wann hast du mit Gitarre spielen angefangen?
Ich habe mit 11 Jahren angefangen, ich und eine Freundin sind als Duo gestartet und ich wollte uns irgendwie begleiten. Mittlerweile ist die Gitarre mein Lieblingsinstrument. Ich spiele auch Klavier und ein bisschen Ukulele.
Hast du ein Vorbild?
Es ist total schwer mich auf einen Künstler festzulegen. Zu meinen Vorbildern gehören neben Amy Winehouse auch Aretha Franklin, Al Green, Ray Charles.

Hast du im Moment einen Lieblingssong?
Im Moment liebe ich „Drink before the War“ von Sinead O‘ Connor. Das ist ein richtig tolles Lied.
Was inspiriert dich wenn du deine Songs schreibst?
Mich inspirieren meine Begegnungen mit Personen und wie ich reagiere. Und dazu gehören ja auch meine persönlichen Erfahrungen – wie ich und meine Freunde Dinge wahrnehmen. Ich beleuchte gerne verschiedene Perspektiven und Gefühle.
Du bist ja schon sehr gut in der Erfurter Musikszene verankert, wie kam es dazu?
Am Anfang habe ich immer nur an Auftritten beim Tag der offenen Tür meiner Musikschule teilgenommen. Das war mir aber dann irgendwann zu wenig, weil ich da nicht wirklich über mich hinauswachsen konnte. Und dann habe ich auch selbst nach Auftrittsmöglichkeiten in der Stadt gesucht und meine Mutter hat mich dabei unterstützt. Nun habe ich schon an verschiedenen Orten in der Stadt gespielt und das hat unglaublich viel Spaß gemacht. Jetzt kommt es auch schon vor, dass ich für manche Auftritte schon angefragt werde.
Hast du einen Tipp gegen Lampenfieber?
Nicht wirklich. Ich bin besonders bei großen Auftritten noch sehr aufgeregt. Was ich aber mache, um in die richtige Stimmung zu kommen, ist mir Liveauftritte von meinen Idolen anzugucken. Das inspiriert mich und zeigt mir immer wieder, warum ich das gerade mache. Ich möchte auch so eine Präsenz haben und auch was von mir an das Publikum zurückgeben.
Erzähl mir von deinen Erfahrungen bei „Dein Song“ – wie geht es dir damit, dich selbst im Fernsehen zu sehen, hat dich schon jemand auf der Straße erkannt?
Das ist für mich auf jeden Fall eine Riesensache. So etwas passiert ja nicht alle Tage und mir bedeutet es deswegen so viel, weil ich überhaupt nicht erwartet hätte dass ich angenommen werde. Die meisten Lieder sind ja eher so poppig und fröhlich und meins ist das genaue Gegenteil davon. Es ist auf jeden Fall cool sich selbst im Fernsehen zu sehen. Man bekommt die Bestätigung dass das was man macht wirklich etwas werden kann. Vielleicht auch etwas, das ich später einmal machen kann und nicht nur ein Hobby. Auf der Straße hat mich aber noch niemand erkannt.
Wie kam es dazu, dass du dich angemeldet hast? Hast du schon länger mit dem Gedanken gespielt oder war es eher eine spontane Entscheidung?
Ich habe überhaupt nicht lange mit dem Gedanken gespielt. Ich kannte es immer von früher und habe es aber schon lange Zeit nicht mehr verfolgt. Und dann habe ich einfach mal geguckt was man als junger Musiker machen kann um seine Musik zu zeigen und raus in die Welt zu kommen. Dann habe ich „Dein Song“ entdeckt und habe mich total spontan beworben. Ich finde bei der Sendung gut, dass den Künstlern selbst viel Freiheit gelassen wird. Es wird einem nicht vorgegeben was man sagen, anziehen oder singen muss. Das könnte ich nie.

Hast du einen Liebling in der Jury?
Ich habe nicht direkt einen Favoriten aber am meisten Respekt habe ich vor Angelo Kelly. Ole und Lotte sind einfach super sympathisch.
Erzähl mir von deinem Song „Alone“ wie ist der Song entstanden, was hat dich damals bewegt?
Der Song ist im zweiten Corona-Lockdown entstanden und da habe ich eine Zeit lang bei meinen Großeltern gewohnt, weil meine Mutter Risikopatientin ist und ich auch weiter in die Schule gehen wollte. Das einzige was sich mit zu meinen Großeltern genommen habe, war meine Gitarre. Und ich war oft alleine, es war dunkel und kalt und ich hatte nur meine Gitarre. Und so ist dieser Song entstanden, weil es mir wirklich nicht gut ging. Zu spielen war dann wie eine Therapiestunde.
Was wünscht du dir für deine Zukunft als Musikerin?
Ich möchte mich auf jeden Fall in Zukunft immer weiterbilden und immer mehr dazulernen. Weil es gibt so viele tolle Musiker von denen man so viel lernen kann. Ich möchte mit Musikern, die ich mag Musik zusammen machen und etwas im Studio aufzunehmen. Mein großer Traum ist auf jeden Fall ein eigenes Album. Und ich würde sehr gerne auf Touren gehen und jede Nacht auftreten und live singen.
Bist du eigentlich eine richtige Puffbohne?
Ja ich wohne schon mein ganzes Leben lang in Erfurt.
Was sind deine Lieblingsorte?
Ich mag das Café Hilgenfeld sehr gerne. Dort kommen immer coole Leute zusammen. Ich mag den Luisenpark sehr gerne, im Sommer bin ich dort oft und spiele Gitarre und lese. Den Speicher mag ich auch total gerne.
Was ist dein Erfurt-Gefühl?
Ich finde Erfurt ist so eine Bubble – hier kennt jeder jeden und das ist großartig. Erfurt hat richtigen Puppenstubencharakter.


Die Bilder von Rona sind in Zusammenarbeit mit dem Fotoloft Erfurt an ihrem Lieblingsort, dem Speicher entstanden.