Engagiert in Erfurt: Der Verwaiste Eltern Erfurt e.V.

Inhaltsübersicht

*Anzeige: Dieser Artikel über den Verein Verwaiste Eltern Erfurt ist in Kooperation mit dem Erfurter SpendenParlament entstanden.

Seit über 1,5 Jahr machen wir von feelslike.erfurt nun schon mit der BürgerStiftung Erfurt gemeinsame Sache. Vor allem mit dem Erfurter SpendenParlament – das dürfte euch kaum entgangen sein. Das SpendenParlament unterstützt Erfurter Initiativen und Vereine in der Projektumsetzung, fördert ehrenamtliches Engagement, persönliche Verantwortungsbereitschaft und demokratische Teilhabe in der Erfurter Stadtgesellschaft. Wenn du uns fragst, eine ziemlich feine Sache. Nicht ohne Grund gehören daher auch wir zu den Parlamentarier:innen des Erfurter SpendenParlaments und sind am 29. Juni wieder mit dabei, wenn das Parlament in diesem Jahr tagt ;)

Diesmal soll es aber weniger um das SpendenParlament an sich, stattdessen um einen der vielen Vereine gehen, die in der Vergangenheit durch das SpendenParlament unterstützt wurden – die Rede ist vom Verein Verwaiste Eltern Erfurt e.V.

Was du über den Verein Verwaiste Eltern Erfurt wissen musst 

Blicken wir der Wahrheit ins Auge: Freude und Leid liegen im Leben leider manchmal nah beieinander. Das realisieren wir insbesondere dann, wenn der Tod eines geliebten Menschen völlig überraschend oder viel zu früh kommt. Wer sich im Schwall der Trauer um (s)ein verstorbenes Kind allein gelassen fühlt und Gesprächspartner:innen sucht, kann sich in Erfurt seit 2020 an den Verein Verwaiste Eltern wenden – ein Selbsthilfeverein speziell für Eltern und Familienangehörige, die den Tod eines Kindes betrauern.* Das Vereinscredo hier: Hilfe zur Selbsthilfe und gemeinsam weniger allein. Viele der Vereinsmitglieder sind selbst persönlich vom frühzeitigen Verlust eines Kindes betroffen und können sich daher besonders einfühlsam und verständnisvoll in die Lage der Hilfesuchenden versetzen und dabei unterstützen, wertvolle schmerzliche Erinnerungen aufzuarbeiten und zu bewahren. Es gibt zudem verschiedene Kontaktgruppen und Projekte.

Die Kleine Prinz Figur in Erfurt

Ein ganz besonderes Herzensprojekt des Vereins Verwaiste Eltern e. V. ist der Kleine Prinz. Sicher kennst du  bereits die eine oder andere KiKA-Figur, die in ganz Erfurt verstreut zu finden sind. Insgesamt 13 an der Zahl! Aber hast du gewusst, dass die Thüringer Landeshauptstadt noch in diesem Jahr eine 14. „Kindermedien“-Figur erhält? Dabei handelt es sich um keinen Geringeren als den Kleinen Prinzen – der bekannten Buchfigur aus der gleichnamigen Erzählung des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry. 

Für alle, die den Kleinen Prinzen nicht kennen, hier die Kurzfassung (Vorsicht: Spoiler Alert): „Der kleine Prinz“ ist eine rührende Geschichte über eines jungen Prinzen, der von einem anderen Planeten stammt und auf seiner Reise durch das Universum auf verschiedene Charaktere trifft. Durch seine Begegnungen und Gespräche lernt der Kleine Prinz wichtige Lebenslektionen über Freundschaft, Vergänglichkeit und die Liebe, die niemals stirbt. 

Warum Erfurt den Kleinen Prinzen braucht

Du fragst dich, was das Ganze mit dem Verein Verwaiste Eltern Erfurt e.V. zu tun hat? Nun ja: Der Verein hat den Bau der Statue hier in Erfurt initiiert. Denn was viele nicht wissen: Der Kleine Prinz ist (neben seiner eigentlichen Bedeutung) DIE Symbolfigur generationsübergreifender Trauerarbeit. Während sich die Figur des Kleinen Prinzen also wunderbar in das Bild bereits vorhandener KiKA-Figuren der Stadt Erfurt einreiht, kann der Statue eine zweite, tiefere Bedeutung beigemessen werden: “Für uns ist die Figur ein wichtiger Schritt für die Enttabuisierung von Trauer, über die unserer Meinung nach nach im Alltag wie vor viel zu wenig gesprochen wird”, verrät uns die Vereinsvorsitzende Nicole Gehret. 

Und wo könnte ein solch wichtiges Symbol besser seine Wirkung entfalten als auf Erfurts Hausberg, dem Petersberg. Hier soll der Kleine Prinz noch in diesem Jahr unterhalb des Kommandantengartens im Bereich des Koreanischen Gartens / Schottergartens seinen Platz finden. Was Nicole und den übrigen Vereinsmitgliedern dabei ein wichtiges Anliegen ist: “Der Standort der Staue ist keinesfalls als ein Ort der Trauer zu verstehen. Vielmehr möchten wir durch die Figur subtil auf die Arbeit des Vereins aufmerksam machen und die Bevölkerung für das Thema sensibilisieren.” 

Der Künstler höchstpersönlich

Angefertigt wird die Statue übrigens von keinem Geringeren als Thomas Lindner – dem Künstler, der bereits eine Vielzahl von KiKA-Figuren für die Stadt Erfurt zum Leben erweckt hat. Ein Mann, der sein Fach kennt. Der grobe Entwurf des Kleinen Prinzen stammt aus der Feder Sandra Murrs. Sie ist selbst Mitglied im Verein Verwaiste Eltern Erfurt e.V. und zeigt so zum wiederholten Mal, dass es sich bei der Statue des Kleinen Prinzen um ein echtes Herzensprojekt der Betroffenen handelt. 

Wir von feelslike.erfurt hatten die große Ehre einen Blick in die Werkstatt von Thomas Lindner zu werfen, wo seit geraumer Zeit ein erster Entwurf des Kleinen Prinzen aus Ton steht – allerdings noch ohne Farbanstrich. Bei einer Tasse Tee inspizieren wir alles bis ins kleinste Detail und lauschen den Erzählungen von Nicole und Sandra.

Von Stolpersteinen und Hürden

Als wir Sandra und Nicole während des Gesprächs nach Stolpersteinen und Hürden ihres Projekts fragen, grinsen beide nur. “Die Suche nach einem geeigneten Standort, die Finanzierungsfrage und auch die Rechte an der Figur des Kleinen Prinzen haben während des gesamten Projekts für allerhand Strapazen gesorgt. Und hier kommt auch das Erfurter SpendenParlament ins Spiel. Ohne die großzügige finanzielle Unterstützung des SpendenParlaments hätten wir den Bau nämlich überhaupt nicht realisieren können. Am Ende hat sich alles zum Guten gewendet. Wir trauen es uns zwar noch  gar nicht auszusprechen, aber es sieht alles danach aus, als würde der Kleine Prinz schon ganz bald über Erfurt thronen.”, so Nicole.

Was uns von feelslike.erfurt am Ende außerdem noch zu sagen bleibt: Wir sind immer wieder überrascht, was für tolle und vielseitige Projekte die Erfurter:innen doch stemmen. Ihr leistet so wichtige und wertvolle Arbeit, die nicht ungesehen bleiben darf. Danke dafür!


*Du bist selbst betroffen? Dann findest du hier Unterstützung.

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